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Jens Josef

Jens Josef, Jahrgang 1967, ist ausgebildeter Flötist, als Komponist jedoch weitgehend Autodidakt. Er studierte Flöte an der Musikhochschule Frankfurt am Main bei Petr Brock und Paul Dahme und schloß sein Studium 1997 mit dem Konzertexamen ab. Wichtige Impulse vermittelte ihm darüber hinaus Andras Adorjan. Seinem Weg als Komponist liegen gründliche Kenntnisse der Musiktheorie zugrunde, die er bei Karl-Josef Müller studierte. Entscheidende künstlerische Anregungen erhielt er von Rainer Kunad und Gerhard Müller-Hornbach.

Nach Stationen an der Akademie für Tonkunst Darmstadt (2000 bis 2006) und an der Musikhochschule in Frankfurt am Main (2003 bis 2006) leitet Jens Josef heute die Flötenklasse der Musikakademie Kassel. Er ist Gründungsmitglied der FGNM – Frankfurter Gesellschaft für Neue Musik.

An der Musik von Jens Josef fällt als erstes ihre Spielfreudigkeit, Vitalität und Sinnlichkeit auf. Der Komponist erlebt Musik als Interpret – er ist konzertierender Flötist – und konnte schon früh Interpretationen seiner Werke hören. Vielleicht kommt es daher, dass für sein Empfinden Musik etwas Greifbares und unmittelbar Erlebbares haben muss. Sein Ziel ist zu schreiben, was tatsächlich hörbar wird, und es soll seinem Hörer bei aufmerksamem Zuhören möglich sein, die Entfaltung des Werkes mitzuvollziehen.
Jens Josefs Weg dahin führt nicht zum Bruch, sondern zu einer immer wieder neuen Auseinandersetzung mit der Tradition, durch die er seine eigene Melodik, Harmonik und Rhythmik als zentrale Parameter gewinnt. Diese Grundlage bestimmt die Struktur seiner Stücke, in denen sich Inspiration mit strenger Konstruktion verbindet: Aus einem Spiel mit prägnanten Motiven entstehen in sich geschlossene Werke mit einer großen Vielfalt an Stimmungen und Farben.

Josefs Werkverzeichnis umfasst inzwischen über 70 Opuszahlen: Zwei Opern, Kammermusik in sehr unterschiedlichen Besetzungen, Orchesterwerke, Lieder und Chormusik. Zu seinen Hauptwerken gehören das Oratorium „Vor langer Zeit“ (1996-2000), das „Konzert für Orchester“ (1997), eine Kammersymphonie (2000), die „Liebeslieder“ für Sopran und Kammerensemble (2000), die Kammeroper „Headline: Orpheus“ (2002) und die Oper „AIAS“ (2005).

Jens Josef im Internet:
http://www.jensjosef.de/